Licata – Italien – Partnerstadt seit 2001

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Partnerstadt seit 29.06.2001

LICATA, die Stadt der Kunst, Kultur, Folklore und direkt am Mittelmeer liegt 2117 km von Reinheim entfernt. Auf einer Fläche von 179 qkm leben ca. 36000 Einwohner. Sehenswert ist das Franziskanerkloster mit der Kirche San Francesco.

Sehr aktiv sind der Fischerhafen und der Fischmarkt von Licata, dessen Gastronomie auf einfachen und traditionellen Gerichten mit Fisch und Sardinen basiert.

Das Wappen der Stadt Licata

“Von Silber bis zum Adler, von Schwarz bis zum abgesenkten Flug, der in die Brust eines blauen Schildes geladen ist, bis zur Burg, die mit vier Goldstücken überragt ist und in schwarzen Fenstern steht, die sich aus der Landschaft von Blau, Welle von Schwarz und Silber der Stadt erheben Titel: Diletta; Motto: Alicata”.

So wird das Wappen der Stadt Licata in heraldischer Sprache beschrieben. 

Der niedrig fliegende Adler, der von vielen mit dem aragonesischen Adler verwechselt wird, ist stattdessen der schwäbische Adler, ein Ehrenzeichen, das auch Licata als staatseigene Stadt verliehen wurde und das Wahrzeichen der imperialen Macht war, die Städten anerkannt wurde, die dem Vermögen Friedrichs II von Schwaben treu waren. 

Die vom Meer umgebene Zinnenfestung, aus der sich vier goldene Türme unterschiedlicher Bauart und Höhe erheben, repräsentiert die Stadt, die mit zwei unterschiedlichen Flussläufen des Salso ausgestattet und begrenzt ist, die ihr die Form einer Insel gaben, der königlichen Burg im Meer San Giacomo, das Castel Nuovo, der Gioietta-Turm und die bewaffnete Bastion Mangicasale.

Wir möchten eine der bekanntesten Speisen von Castrofilippo vorstellen: Lu pitaggiu. 

Das Rezept – Lu pitaggiu

Zutaten: – 1 kg frische Erbsen – 500 gr. geschälte Saubohnen – mindestens 4 Artischockenherzen – 1 Zwiebel – ausreichend Olivenöl extra vergine – Salz und Pfeffer

Die Saubohnen, die Erbsen, die klein geschnittenen Artischockenherzen und die klein geschnittenen Zwiebeln in einen großen Topf geben und nach Belieben mit Salz und Pfeffer würzen.

Einen guten Schuss Olivenöl und etwas Wasser hinzugeben und das Ganze auf kleiner Flamme kochen. Wenn die Masse zu dickflüssig ist nochmal einen halben Becher Wasser dazugeben. Die Masse sollte regelmäßig umgerührt werden und darf auf keinen Fall anbrennen. Die Kochzeit beträgt circa eine Stunde.

U pitaggiu ist ein sehr vielseitiges Gericht und eignet sich als Hauptgericht oder auch als Beilage zu Fleisch oder Würstchen, sowie auch als Soße zu Reis oder Pasta. Aus Lu pitaggiu kann man auch sehr gut ein Omelett machen: Einfach einige Eier, Parmesan und etwas Semmelbrösel hinzugeben, gut durchrühren und in der Pfanne braten. 

Licata – die sonnige Stadt am Meer

Mit seinen 36000 Einwohnern zählt Licata zu den größten Städten der Provinz Agrigento. Dank seines großen Hafens war es Umschlagplatz für bedeutende Schwefelaufkommen, die in Sizilien im 18./19. Jahrhundert abgebaut wurden. Heute legen nur noch wenige Frachtschiffe an den Kaimauern an. Dafür hat sich ein neuer großer maritimer Segel- und Motorboothafen etabliert. Schiffsflaggen aus aller Welt, ob Franzosen, Spanier, Engländer, Deutsche verraten die Herkunft der Eigner und beweisen die Beliebtheit der modernen Anlage, zu der auch ein großer Supermarkt, viele kleine Geschäfte und Restaurants gehören.

Vom Hafen (porto) aus schaut man auf zum Castello St. Angelo, das hoch oben auf einem Hügel thront. Von dort hat man einen weiten Blick in den Horizont bis zur Ölplattform, die die Raffinerie im 40 Kilometer entfernten Gela beschickt. Die unterhalb des Kastells ausgegrabenen prähistorischen Funde weisen auf die frühe Besiedlung der Küstenstadt hin.

In den Straßen und Gassen herrscht normalerweise pulsierendes quirliges Leben. Die Geschäfte entfalten sich auf Bürgersteige und Straßenecken, eine bunte Vielfalt an Waren wird jeweils donnerstags auf dem 5-Fußballfelder großen Markt (mercato) angeboten. Von der Stricknadel bis zum frischen Huhn, von der Tischdecke über Blumen, Oliven, Kaffee oder Käse in allen Variationen zeigen die Stände der reisenden Händler ein überreiches Angebot.

Wer durch die Straßen schlendert spürt schnell, die Menschen kennen sich. Hier ein freundliches Hallo (ciao), dort eine Umarmung (un abbraccio), da eine Einladung zum schnellen Espresso (caffè) in eine der vielen Bars. Und so sind auch die Licatesen gegenüber Gästen. Sie geben buchstäblich „ihr letztes Hemd“, damit sich Fremde in der Fremde fast wie zuhause fühlen können.

Das zeigen Sie dann nachdrücklich bei ihren örtlichen Festen wie Sant‘ Angelo. Es wird von 1.-5. Mai gefeiert zu Ehren des Heiligen St. Angelo, dem auch eine Kirche geweiht ist. Stände werden aufgebaut, man feiert, singt, musiziert. Und so gibt es das Jahr über noch mehrere Veranstaltungen zu Ehren von Heiligen, das allerhöchste aber ist das Wochenende an Ostern (Pasqua). An Karfreitag (venerdì santo) ist die gesamte Stadt auf den Beinen, um an der Prozession teilzunehmen, die aus der Altstadt am Hafen bis zum Kalvarienberg in der Piazza Elena zieht. Zehntausende Menschen säumen bereits am Donnerstagabend bis Freitagnachmittag den Klageweg.

Weihnachten ist dann der Abschluss der großen Feierlichkeiten. In der Altstadt sind zahlreiche Krippen aufgebaut, die eine stimmungsvolle Aura verbreiten, Alt und Jung ins Staunen versetzen. Genauso wie 2014 die Weihnachtskrippe, die Rosario Cambiano aus Licata in der Evangelischen Dreifaltigkeitskirche zum damaligen Weihnachtsmarkt aufbaute und ausstellte.

Freundschaft geht wie die Liebe durch den Magen

Unter Lebenskunst zählt in Sizilien neben Geselligkeit, Familie und einem sonnigen Tag am Meer vor allem die Kunst des kulinarischen Genießens. Die ganze Mittelmeerregion ist in der sizilianischen Küche vereint, aber auch Normannen, Staufer und Bourbonen nahmen Einfluss auf die Speisekarte. Der Phantasie sind damit keine Grenzen gesetzt.

Verarbeitet wird alles, was Meer und Berge (mare e monti) hergeben. Eines meiner Lieblingsgerichte ist PASTA ALLA NORMA (Nudeln mit Auberginen). Dazu werden 3-4 Auberginen gewaschen, der Länge nach in kleine fingerdicke Scheiben geschnitten, gesalzen. Die austretende Flüssigkeit, leicht bitter bitte abtropfen lassen. Nach 30 Minuten unter fließendem Wasser abspülen und mit Küchenkrepp trockentupfen. 4 – 5 Esslöffel Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Auberginen darin braten. 2 Knoblauchzehen in extradünne Scheibchen schneiden und mit 500 Gramm passierten Tomaten sowie einigen grob gehackten Basilikumblättern hinzugeben. Mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer abschmecken, noch ca. 10-15 Minuten schmoren lassen.

Die Nudeln (pro Person ca. 100 Gramm), entweder Rigatoni, Maccheroni oder Tagliatelle in reichlich Salzwasser al dente kochen, abgießen, mit Tomatensauce anrichten und (reichlich) schmackhaften Pecorino (Schafskäse) darüber streuen.

Als einfaches schnelles Gericht eignet sich auch ein ORANGEN-FENCHEL-SALAT. Herrlich leicht und voller Geschmack. Nehmen Sie besonders süße Orangen und ein intensives Olivenöl mit fruchtiger Note. Man(n)/Frau schäle 3 dicke Orangen, davon nehme man 2 und trenne die einzelnen Segmente auf, die 3. Orange schneiden Sie bitte in Scheiben. Zarten Fenchel schneiden wir in dünne Scheiben, geben 4 Esslöffel Olivenöl dazu (wer mag auch noch Pistazienkerne), einige entsteinte grüne oder schwarze Oliven (nicht aus der Salzlake), würze mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer. Das Ganze vermengen wir und garnieren mit den Orangenscheiben. Sie spüren Sizilien auf dem Gaumen und atmen den Duft eines Orangenhains, der von wildem Fenchel umgeben ist.

Guten Appetit! Und wer möchte, der kann noch mehr Interessantes erfahren in einem der neuen Italienisch-Kurse, die nach der Corona-Zeit wieder angeboten werden.

Linda Licata-Hartmann

Die Partnerstädte

Cestas, Frankreich
Fürstenwalde / Spree, Deutschland
Licata, Sizilien

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