Städtepartnerschaften mit Europastaatssekretär Uwe Becker diskutiert

Der hessische Europastaatssekretär Uwe Becker besuchte gemeinsam mit Christian Haß und Frau Schröder-Schönberg aus der Europaabteilung der Hessischen Staatskanzlei die Stadt Reinheim, um sich mit Stadt und Partnerschaftsverein über ihre Arbeit zu informieren. Gerade in diesen schwierigen Zeiten ist die Aufrechterhaltung der Städtepartnerschaften besonders herausfordernd, aber auch besonders notwendig und wertvoll.

Der Vorsitzende Reinhold Kegel und der Geschäftsführer Hardy Wetzel des Partnerschaftsvereins gaben zunächst einen Überblick über die Partnerstädte und die Aktivitäten von Stadt und Verein. Grit Schieck, Pressesprecherin der Stadt Reinheim hob besonders die erst vor wenigen Wochen durchgeführte Mini-Fußball-EM mit Jugendlichen aus den Partnerstädten hervor. Gerade der ungezwungene persönliche Austausch bei Sport und Freizeit trug viel dazu bei, dass die Veranstaltung als rundum gelungen bezeichnet werden konnte.

In der folgenden sehr lebhaften Diskussion nahm die Frage, ob Städtepartnerschaften in Europa in der heutigen Zeit überhaupt noch zeitgemäß sind, sehr breiten Raum ein. Staatssekretär Becker betonte, dass die Bedeutung der Städtepartnerschaften weiterhin sehr groß ist. Beim 2014 gegründeten „Europanetzwerk Hessen“ haben sich mittlerweile 800 Netzwerkpartner, darunter auch die Stadt Reinheim, zusammengefunden. Dabei gilt es die europäischen Werte und ein pro Europa mehr in den Vordergrund zu schieben und um Verständnis zu werben. Natürlich werden die Rahmenbedingungen schwieriger, wenn man sieht, dass sich politische Gegebenheiten, auch in Partnerstädten, durch eine Zunahme nationaler Interessen, verändert haben. Hardy Wetzel machte deutlich, dass zunehmend Hindernisse, wie unterschiedliche finanzielle Unterstützung der Jugendarbeit in den Partnerstädten, oder Umstellung der Schulsysteme bei den Fremdsprachen, einem regen Austausch entgegenstehen. Es reicht nicht, einmal im Jahr an den Schulen einen „Europatag“ auszurufen.

Auf den Hinweis von Pressereferent Helmut Biegi, dass es einfach nicht gelingt, jüngere Menschen für die Städtepartnerschaften und somit auch für die Mitarbeit in den Partnerschaftsvereinen zu gewinnen, verwies Europastaatssekretär Becker auf neue Angebote, die durch Stadt und weiterführenden Schulen initiiert werden müssten, bei denen beispielsweise zunächst über „Handy-Partnerschaften“ die Distanz abgebaut werden könnten. Hier wäre auf Vorschlag von Hardy Wetzel ein sogenannter „Werkzeugkasten“ sehr hilfreich, der beispielsweise zentral über das Europanetzwerk Hessen erstellt und vor Ort helfen könnte, woanders Bewährtes einfach nutzen zu können. Hilfreich wäre zudem, öffentliche Angebote, wie das Interrail-Ticket oder den Deutsch-Französischen Freundschaftspass gezielt an die örtlichen Partnerschaftsvereine zu kommunizieren. 

Europastaatssekretär Becker hätte gerne mit Frau Schröder-Schönberg und Herrn Haß die sehr lebhafte Diskussion fortgeführt, doch ließ dies ein folgender Termin nicht zu. Er bedankte sich bei den Anwesenden für das große Engagement im Sinne der Städtepartnerschaften und bot seine Unterstützung für weitere Gespräche an.

Dem Vorsitzenden Reinhold Kegel überreichte er zum Abschluss noch eine Urkunde als Anerkennung des Partnerschaftsvereins Reinheim im Europanetzwerk Hessen.

Helmut Biegi
Helmut Biegi

Pressesprecher

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